Gründungsleitbild

Werkstatt für Response-ability & Leadership Künstlerisches Handeln - Verantwortung - Führungskompetenz

UNSERE VISION

Wir schaffen eine Kultur, in der jeder und jede weiß: Ich bin ein schöpferisches Wesen und mit meinem Sein im Sozialen wirksam. Darum übernehme ich Verantwortung für mich selbst, mein familiäres und kollegiales Umfeld, mein Unternehmen, die Gesellschaft und die Erde.
Wir machen die Polarität von femininen und maskulinen Kräften so fruchtbar, dass sie auch zu einem seelischen, geistigen und spirituellen Wachstum führen.
Wir leben in einer Welt, in der die menschlichen Fähigkeiten wie Herzensintelligenz, Inspiration, Intuition, bewusster Absicht und authentischem Kontakt der gleiche Wert beigemessen wird wie wissenschaftlicher Rationalität.
Wir halten Räume, in denen Schattenaktivitäten, Blockaden und karmische Belastungen als wirkende Kräfte bewusst akzeptiert und transformiert werden können.

UNSERE PRÄMISSEN

  1. Was wir im Miteinander verlernt haben, können wir im Miteinander wieder lernen: als ganze Menschen berührbar und kraftvoll da zu sein, auch in der Arbeit.
  2. Jeder ist ein unabdingbarer Teil des Ganzen und bringt unentbehrliche Möglichkeiten für das Ganze mit.
  3. Menschen können sich selber führen.
  4. Verantwortung wird von Individuen übernommen.

UNSERE ABSICHT

Die Werkstatt unterstützt Menschen Führung als Prinzip (d. h. Selbst-, Team- und Organisationsführung) praktisch zu erforschen und miteinander zu lernen. Alle unsere Lernräume sind Begegnungsräume, in denen aus dem konkreten „Material“ einer Situation schöpferisch neue Möglichkeiten entwickelt werden. So erproben wir von Anfang an Lernen im Team, erleben uns im Spiegel anderer, erforschen kokreative Prozesse und gewinnen spielerisch Einsichten durch die Beispiele anderer. Neue systemische Formate (K4), in denen nicht eine einzelne, sondern eine gemeinsame Intelligenz führend fühlbar wird, können so zu einer gemeinsamen Erfahrung werden.

UNSERE ANGEBOTE

➢ Wir unterstützen Selbstführung; denn nur wer sich selbst bewusst führt, kann den Raum dafür halten, dass sich in seiner/ihrer Familie, Gemeinschaft oder Organisation eine stimmige und verantwortliche Kultur entwickelt.
➢ Wir praktizieren Möglichkeiten, wie authentische Begegnungen gelingen können und wir unsere individuellen Absichten zum Gelingen einer gemeinsamen Absicht synchronisieren.
➢ Wir begleiten bei der Entwicklung gemeinschaftlicher Führungsformen.
➢ Wir bieten Weiterbildungen in Führungskompetenz an und öffnen Räume für Menschen in Führungsverantwortung, um in ihrer Organisation die Führungskultur zu entwickeln, die sie gerne verwirklichen möchten.
➢ Wir fördern jegliche Formen von Verantwortung generierender Systemtransformation, die dem Gemeinwohl dienende Rahmenbedingungen schaffen.
➢ Wir entwickeln Praxisforschungsprojekte zu Führungsfragen, führen diese durch und evaluieren sie.

Dabei erforschen wir gemeinsam und auf Augenhöhe folgende Fragen:

KÜNSTLERISCHES HANDELN1 IM SOZIALEN ALS FÜHRUNGSKOMPETENZ

Sich im Nichtwissen zu bewegen erachten wir als vitale Grundlage von Lebendigkeit, Innovation und ein auf Werdendes lauschen können. Darum interessieren uns genau die Räume, in denen wir uns nicht mehr oder noch nicht auskennen. Dort sind wir hochgradig alarmiert, auch weil des akademischen Wissens verlassen. Um uns an und jenseits dieser Grenze aufzuhalten und zu bewegen, brauchen wir ein Training in bewusstem Fühlen. Bewusstes Fühlen erlaubt uns mit allen unseren Wahrnehmungsorganen wach zu sein. Auf einer persönlichen Ebene unterstützt uns bei dieser Arbeit, unsere immer wieder mit Angstschweiß, Scham und Zweifeln errungene Gefühlsgewissheit, dass wir nur durch dieses komplette `bar jeder zuvor erprobten Methode ́ Zugang zu Kräften erhalten, die das „kleine Ich“ nicht für denkbar hält. So stellen wir uns als Raumhalter einem offenen Prozess, vertrauend, dass der Mut Möglichkeiten jenseits dessen schafft, was wir bislang für gestaltbar hielten.
Der bekannte Satz von Beuys „Das Atelier findet zwischen den Menschen statt“ beschreibt den Raum des Dazwischen als eine künstlerischen Gestaltungsraum. Künstlerisches Handeln ist für uns ein Handeln in einem Feld des Lebendigen, wo aus dem geschöpft wird, was ist, und kokreiert wird, was werden will.
Im Zeitalter von VUCA2 können wir immer weniger darauf bauen, dass unser erworbenes Wissen im Jetzt hinreichend dient. Die aktuelle Herausforderung lautet: Im Kontakt präsent sein. Ausgebildet werden Achtsamkeit, wache Fühlfähigkeit, Spontanität und Kreativität, insbesondere durch die Auseinandersetzung mit künstlerischen Medien. Dabei können alle künstlerischen Disziplinen zu einer Quelle von Inspiration werden: wie Singen, Tanzen, Malen, Installieren, Plastizieren, Theater, Eurythmie, Poesie.

Solche künstlerischen Fähigkeiten werden in der Praxis des Führungsprozesses zu sozialkünstlerischen Kompetenzen. Die Kunst zu führen fordert, ein aktives Sein mit dem Nichtwissen sowie, essenziell berührbar zu bleiben. So gelingt es, im Wandel zentriert zu bleiben, in der Unsicherheit zu navigieren und in der Komplexität intuitiv zu sein und gemeinsam aus dem Strom dessen, was werden will, neue Möglichkeiten zu empfangen.
Voraussetzungen für diese wache Beweglichkeit sind Klarheit über die eigenen mentalen Muster sowie Bewusstheit über emotionale Entscheidungen und die daraus entstandenen Haltungen. Entscheidend wird, ob ich unterscheiden kann, wann ich in programmierte Verhaltensweisen zurückfalle (Downloading), wann ich im Kontakt fühlend präsent bin (Presencing) und wann ich proaktiv über die Grenze des Bekannten hinaus und im Dienst des Involvierenden3 gestalte (Prototyping).
Im Kraftfeld sozialer Kunst löst sich die Idee der einen führenden Person auf. „Aus der Zukunft zu führen“ (O. Scharmer) ist keine einsame Kunst, sondern eine gemeinsame. Im Feld des Sozialen gewinnen wir durch den Kontakt mit dem Anderen. Wenn wir uns entscheiden, Feedback bewusst einzuladen, kann die Unterscheidungsfähigkeit anderer Menschen zu einem weiteren, orientierenden Sinnesorgan werden. Zugleich löst sich das aus der Trennungslogik stammende Führungsparadigma, dass es nur menschliche Intelligenzen gibt, die führen, auf.
Ein gemeinsam wacher werdendes Feld erscheint uns als nächste Dimension von Führung. Denn je weniger wir unbewusst von unseren Prägungen bestimmt werden, desto offener können wir den evolutionären wie den involutionären Prozess in allem und jedem intuitiv wahrnehmen, respektieren und daraus verantwortlich handeln.

DIE GRÜNDER*INNEN

Die Initiatoren des Vereins sind Dr. Marietta Schürholz und Dr. Stefan Ackermann. Ihre eigene Expertise sind die Begleitung von Menschen in Wandlungsphasen, die Stärkung von Selbstführung und künstlerisches Handeln im Sozialen, sowie Erfahrung mit Organisationsentwicklung, Lernen, Beraten und Auditieren. Sie verstehen sich als Weggefährten hin zu einer Verantwortung generierenden Kultur. Ihre Kompetenzen sind dabei: Im Nichtwissen weitergehen, berührbar bleiben und mit Neugierde lernen. Sie verstehen sich als Mittänzer auf Augenhöhe in einem allverbundenen Resonanzraum mit guter Erdung im Alltag. (www.marietta-schuerholz.de, www.mutmacherei.org, www.socialcert-gmbh.de, www.gab-muenchen.de)

ORGANISATIONSFORM

Als Körperschaft wählen wir zunächst einen gemeinnützigen Verein. Wir möchten Menschen verbinden, die sich von unserem Impuls angesprochen fühlen. Für unsere Projekte und Forschungsvorhaben nehmen wir die Unterstützung von denjenigen an, welche die Notwendigkeit des beschriebenen Lernraums erkennen und die hier angebotenen Möglichkeiten fördern möchten. Dazu gehören Stiftungen, Spender und die öffentliche Hand. Hinzu kommen die Beiträge der Mitglieder, Ermöglichungsbeiträge der Teilnehmenden und Studierenden. Wir kooperieren mit Hochschulen, Universitäten, Instituten und allen relevanten kulturkreativen Bewegungen.
Im Sinne dieses Leitbildes verpflichten wir uns, über Gelingendes und Misslingendes Rechenschaft abzulegen.

1 Hierbei beziehen wir uns auf die Forschungen der GAB München http://www.gab-muenchen.de/de/list-285- kuenstlerisches-handeln.htm
2 V = Volability/ Flüchtigkeit, U= Uncertainty/Unsicherheit, C= Complexity/Komplexität, A= Ambiguity/Ambiguität.
3 Der Begriff der Involution wird hier als das Hineinreichen von Bewusstseinskräften verstanden, deren Quelle über- oder transpersonal ist.